GANGOLF LIEST: „SOS – Mission Blütenstaub“

Juni 2021: Esther Kuhn – Lesung für Kinder ab 10 Jahren

Der Garten ist verkauft! Die Nachricht trifft Hugo völlig unvorbereitet. Nicht nur, dass der Schrebergarten das Einzige ist, was ihm von seinem Opa geblieben ist, dort lebt auch sein Bienenvolk. Während Hugo verzweifelt nach einem neuen Zuhause für seine summenden Freunde sucht, traut Merle ihren Augen nicht. Eine Biene sendet ihr Notsignale!

Am Sonntag, den 6. Juni 2021, las die saarländische Kinderbuchautorin Esther Kuhn aus ihrem Kinderbuchdebüt »SOS – Mission Blütenstaub« in der Großen Scheune des Refugium St. Gangolf – einer spannenden Geschichte rund um das große Thema Freundschaft, in der die Rettung der Bienen und der Natur- und Umweltschutz im Mittelpunkt stehen. Die Lesung fand statt im Rahmen des Kulturprogramms des Refugium St. Gangolf und der Literaturtage erLESEN im Saarland.

„Für mich ist heute ein ganz besonderer Tag“, erklärte die Autorin den rund dreißig jungen Zuhörern und ihren Eltern zu Beginn des Nachmittags. Zum einen war die Lesung die erste in diesem Pandemiejahr – und außerdem „ist es meine erste vor freiwilligem Publikum“, wie sie lachend hinzufügte. Denn als Esther Kuhn das Buch ein Jahr zuvor im Rahmen eines Festivals vorgestellt hatte, „da waren die Leute ja sowieso schon da“. Das Publikum in St. Gangolf blieb allerdings auch freiwillig – von der ersten Minute an gefesselt von einer spannenden Lesung, in der der kleine Hugo erfährt, dass seine Mutter den Garten der Familie verkaufen muss, die letzte Erinnerung, die ihm an seinen Großvater geblieben ist. Außerdem lebt dort sein Bienenvolk. Hugo bietet all seine Kräfte auf und bringt in einer heimlichen Aktion seinen Bienenstock in Sicherheit, gerade noch rechtzeitig, ehe seine Mutter und der ortsansässige Imker auf der Bildfläche erscheinen. – „Glaubt ihr, das war eine gute Idee?“ Geschickt wusste Esther Kuhn mit offenen Ausgängen zu spielen und hielt die Spannung bis zur letzten Minute.

Mit Fragen zu den gelesenen Passagen und vielen Informationen zum Leben eines Bienenvolkes schlug Esther Kuhn die Brücke zum zweiten Teil der Lesung und damit zur zweiten Hauptfigur ihres Buches: Merle lebt nicht nur in einem völlig anderen Teil der Stadt, einem schicken Neubauviertel mit wenig Natur, sie ist außerdem gegen vieles allergisch – unter anderem ausgerechnet gegen Bienen. Nachdem sie trotz aller Vorsicht von einer Biene gestochen wurde, traut sie ihren Augen kaum: Die Biene entschuldigt sich bei ihr! Ganz eindeutig schreibt sie mit Blütenstaub die Buchstaben in die Luft: S-o-r-r-y! – „Oder bildet Merle sich das nur ein, was denkt ihr?“

Ob Merle wirklich die Sprache der Bienen versteht und ob Hugo sein Bienenvolk retten kann, wurde am Sonntag in St. Gangolf nicht verraten – am Stand der Buchhandlung „Rote Zora“ drängten sich anschließend allerdings junge Leser, die den Ausgang der Geschichte unbedingt selbst nachlesen wollten. Ein großer Erfolg für Esther Kuhn, die mit dem Buch junge Menschen gewinnen möchte, sich für die Rettung der Natur einzusetzen: „Ich wollte Klimawandel und Artensterben zum Thema machen – nicht irgendwo weit weg, sondern direkt bei uns vor der Haustür“. Im Anschluss an die Lesung erzählte Imker Michael Schmitt von der Bio-Imkerei »Brummsummsel« von seiner Arbeit, beantwortete die vielen Fragen der jungen Zuhörer und erklärte, welche Bedeutung die Bienen für unsere Natur haben.